Aktuelle Elearning Trends für 2019

Wenn es darum geht, aktuelle Elearning Trends zu identifizieren oder einfach nur einen generellen Überblick zu erhalten, sind sich Experten häufig uneinig: Es ist einfach zu viel los in der Elearning Welt.

Die Entwicklung ist atemberaubend und für Firmen und Organisationen ist es zunehmend sehr komplex ihre Methoden, Entwicklungsprozesse und Werkzeuge auf einem aktuellen Stand zu halten.

In diesem kurzen Überblick versuche ich die wichtigsten Trends zu beschreiben, die aus meiner Sicht unsere Elearning Welt in 2019 beeinflussen. Wohlbemerkt nicht beeinflussen „werden“, denn diese Trends sind  seit Jahren aktuell. In 2019 aber rücken sie in das Zentrum des Interesses.

Standardisierung

Firmen und Organisationen standardisieren zunehmend die Lehrplan- und Kursmaterial-Entwicklung. Hauptpunkte sind dabei die Wiederverwendung von Benutzeroberflächen und Menüs (GUI), Vorlagen (Templates) und von Schemas für Interaktionen. Das gilt vor allem aber auch für die Entwicklung und Implementation von Standards für die Unterrichtsmethodik, die allen Kursen eines Lehrplans zugrunde liegt.

Standardisierung verbessert die Qualität der Kursmaterialien erhöht die effizienz des Trainings und reduziert gleichzeitig die Entwicklungskosten und Fehlerquote.

Mikrolernen

Mikrolernen (englisch microlearning) bezeichnet Lernen in kleinen Lerneinheiten und kurzen Schritten.
Die meisten Firmen und Organisationen wollen, dass ihr eLearning heute in der Form von Mikrolernen realisiert wird. Dabei werden die Lerninhalte in mundgerechte „unabhängige“ Teile (chunks; chuning) von nicht mehr als 10 Minuten gesplittet.
Studien im Bereich der Kognitiven Wissenschaft belegen deutlich, dass Mikrolernen ein schnelleres Lernen und ein größeres Verständnis für die Lerninhalte ermöglicht. Außerdem läßt sich eine deutlich höhere Erinnerungsrate (Retention Rate) erreichen als vergleichbare Trainingseinheiten, die auf herkömmlicher Methodik basieren.

Video

Abermillionen youtube Nutzer belegen diesen Trend. Das Lernen mithilfe von Videos gewinnt an Bedeutung und hat sich in 2018 breit in Unternehmen und Organisationen durchgesetzt.
Videos sind heute ein bevorzugtes Mittel um Lerninhalte zu vermitteln. Mit Videos lassen sich komplexe oder abstrakte Inhalte vermitteln und Konzepte und Orte beschreiben, die sich mit herkömmlichen Methoden kaum für den Lerner erschließen lassen.

Aber Vorsicht, nicht alle Videoformate sind fürs Lernen geeignet. Studien belegen, das Clips mit einer Länge von mehr als 2 Minuten den Lerner überfordern. Die Aufmerksamkeit geht verloren. Die  individuelle Aufmerksamkeitsspanne (attention span) ist eng mit der Generation der Lernenden verbunden. Dabei belegen die Studien, das „Babyboomer“ ihre Aufmerksamkeit für etwa 5 – 7 Minuten halten können, Millenials dagegen nur etwa 60 – 120 Sekunden. Daher ist die Aufmerksamkeitsspanne einer der wichtigsten Punkte, die bei der Produktion von Lernvideos berücksichtigt werden müssen. Kennen Sie ihre Zielgruppe!
Die selben Studien belegen auch, das komplexe und langatmige Videos den Lerner überfordern. Das wird klar, wenn man viele videobasierte Selbstlernkurse betrachtet. Diese bestehen oft aus stundenlangen Lektionen, gehalten von derselben Person im selben Setup. 30 Stunden Internet Marketing, 60 Photoshop oder 80 Stunden Management Praxis… Weniger ist mehr!

Kursformat HTML 5

Adobes Flash ist Vergangenheit! Flash basierte Kurse entsprechen nicht den Bedürfnissen moderner Lernumgebungen.
HTML 5 ist das Format, in dem heute alle modernen eLearning Kurse publiziert werden. Das Format wurde vornehmlich für multimediale Inhalte entwickelt, die in einer online Umgebung publiziert werden. Also optimal für eLearning. In HTML 5 entwickelte Kurse sollten außerdem weitgehend responsiv und damit mobilfreundlich sein. Eine Übersetzung in verschiedene Sprachen ist einfach und erschließt die Kurse für große Nutzergruppen.

LMS

Lern Management Systeme (LMS) gibt es wie Sand am Meer. Das zeigt eine einfache Google Recherche. Tausende von Systemen aller Coloeur bieten sich dem überwältigten Nutzer an. Anscheinen ist alles möglich. Dabei geht es dem online Lerner doch nur darum, seinen Kurs mit so wenig Klicks wie möglich zu starten. Am Besten also Einloggen und ein Klick startet den Kurs dort, wo man ihn beim letzten Mal verlassen hat. Und wenn fertig gelernt, dann sollten Zertifikate und Auszeichnungen ganz einfach zu erreichen sein.
Bei der Auswahl des richtigen Systems sollte haupsächlich darauf geachtet werden, dass die Benutzeroberfläche nicht zu komplex gestaltet ist und die Bedürfnisse der Lernenden tatsächlich berücksichtigt werden. Die Zielgruppe und der einzelne Lerner sollten immer im Mittelpunkt stehen.

Gamifikation

Mit spielerischen Elementen die Motivation und den Ansporn der Lerner steigern. Das bedeutet die Integration spiel­typischer Elemente in einen Lernkontext. Typische Elementen sind unter anderem Erfahrungspunkte, Highscores, Fortschrittsbalken, Ranglisten, virtuelle Güter oder Auszeichnungen. Mit Gamification wird in eLearning Kursen eine gesunde Portion Verspieltheit hinzugefügt. Aber immer mit einem klaren Bezug zu den Lerninhalten. Mit Gamifikation kann die Wissensaufnahme deutlich verbessert und ein gesunder Wettbewerb gefördert werden.

Offene Entwicklungsstandards bei Online Kursplattformen

Warum werden komplette Kurse einschließlich der Inhalte immer noch direkt online innerhalb der Platform (LMS) erstellt? Diese Vorgehensweise ist besonders oft bei Selbstlernkursen auf Plattformen wie Udemy oder Teachable zu beobachten. Es ist aufwendig, die Kurse sind später schwer zugänglich, es ist ein Albtraum die Inhalte zu aktualisieren oder in anderen Kursen erneut zu verwenden. Und wenn der Platformanbieter gewechselt werden soll, dann beginnen erst die richtigen Probleme.

Im Bereich der professionellen eLearning Entwicklung ist es seit Jahren bekannt, das online Kursentwicklung nicht wirklich funktioniert und mit vielen Nachteilen behaftet ist.

Ein gutes Authoring Tool ( z.B. Articulate 360, Adobe Captivate oder iSpring Suite) hilft bei der offline Kursentwicklung und Standardisierung der Inhalte. Und der SCORM oder Xapi Standard helfen dabei, dass die so entwickelten Kurse perfekt mit der LMS Platform kommunizieren können.

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